Wiener Relationen

Das längste Haus Wiens, der Karl-Marx Hof in Döbling, ist um das 95-fache länger als die kürzeste Gasse der Bundeshauptstadt.

Knapp 10 Meter Länge unterscheidet die beiden kapitalsten Ausfänge der Stadt. Der Größere, ein ca. 29 Meter langer Finnwal mit einem Fassungsvermögen von ca. 24 Personen, erreichte 1838 bereits skelettiert den Schwedenplatz und erfreute dort zahlreiche Schaulustige als Touristenattraktion. Mit ca. 19 Metern deutlich kleiner, jedoch als Originalpräparat, angeliefert sorgte im April 1889 ebenfalls ein Finnwal im Rahmen einer eigenen Schau ebenfalls für Aufsehen. Nach wenigen Wochen zeigte die Präparierung jedoch ihre Schwächen und ein einzigartiges Walfischbukett durchzog die Gassen. Wenig überraschend fand das Spektakel Tage später ein behördliches Ende.

© Wien Museum

Eine beachtenswerte Asymmetrie zeigen die beiden Haupttürme des Stephansdomes: Während der Südturm eine stolze Gesamthöhe von 136 Metern aufweist, wird der halb so hohe Nordturm auf Abbildungen gerne übersehen. Der komplette Ausbau des „Unvollendeten“ fiel den Umbrüchen der Reformation und dem damit verbundenen Ende klerikalen Wettrüstens zum Opfer. Behangen mit der Pummerin haucht er jedoch jeder Silvesterfeier nostalgische Verzückung ein.

Der Wiener Funkturm ist mit einer Gesamthöhe von 155 Metern um 8 Meter höher als sein Berliner Amtskollege. Aus technischer Sicht relativiert die deutlich spätere Erbauung des österreichischen Sprachrohres diesen Vorsprung jedoch.


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